2. Lehrkräftetraining in Banská Bystrica

Von Samstag, dem 28. Mai, bis Mittwoch, dem 1. Juni, fand das zweite Lehrertreffen des Projekts „Jakob Fugger: ein historischer europäischer Einflussnehmer“ statt. Wir fuhren nach Banská Bystrica in der Slowakei. Es war ein freudiges Wiedersehen zwischen den verschiedenen Kollegen, die sich kürzlich in Augsburg zu ihrer ersten Studentenmobilität getroffen hatten.

Am Samstagabend wurden wir im Restaurant Kuria herzlich empfangen. Nach den freundlichen Worten der Direktorin der Moskovska-Schule wurden wir von einem lokalen Volkstanzensemble zu slowakischen Volkstänzen eingeladen. Ein idealer Start für die fünf Tage, die so intensiv werden sollten!

action bound tour in Banská BystricaAm Sonntagmorgen begann dann die eigentliche Arbeit. Nicht mit einer klassischen Stadtführung, sondern über ein digitales Quiz auf der App Actionbound entdeckten wir einige Perlen in der Innenstadt von Banska Bystrica. Die atemberaubende Aussicht vom Glockenturm war den Aufstieg mehr als wert! Anschließend wurden wir im Barbakan-Museum empfangen. Wir wurden von einem hervorragenden Führer herumgeführt, für den die reiche Bergbaugeschichte von Banská Bystrica keine Geheimnisse hatte. Die Verbindung zwischen Janos Thurzo und Jakob Fugger ist uns nun völlig klar. Nach einem Mittagessen mit slowakischen Spezialitäten war es dann Zeit für die eigentliche Arbeit. In einem dreistündigen Workshop zum Thema „Moderne Techniken und digitale Technologien in Erasmus+ Projekten“ stellte uns ein begeisterter Gastredner viele interessante Apps vor, die wir bei den nächsten Mobilitäten einsetzen können, um unsere Schüler noch mehr für dieses faszinierende Projekt zu begeistern. Für uns wird es eine Herausforderung sein, Actionbound, Canva, Genial.ly und andere digitale Tools in unseren Unterricht und unsere Projekte in der Schule einzubinden, aber „Herausforderung angenommen“!

mining museumAm Montag besuchten wir verschiedene Orte in der Umgebung von Banska Bystrica, die uns einen Einblick in die glorreiche Vergangenheit dieser Stadt gaben. In Hodrusa Hamre wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die abwechselnd die Mine und das Museum besuchten. Im Museum wurde uns erklärt, wie vor 15 Millionen Jahren Vulkanausbrüche und plattentektonische Verschiebungen den Reichtum an Erzen in dieser Region geschaffen hatten. Besonders faszinierend war für uns der Hinweis auf die Weiterverarbeitung dieser Erze bei Umicore in Hoboken (Antwerpen). Interessant war auch, die harte Arbeit der Menschen von damals vor Augen zu haben: In einem Jahr wurden nur 2 Meter aus dem Fels gehauen. Erstaunt standen wir da und schauten auf eine der tektonischen Platten, die vor Millionen von Jahren einen Erdrutsch verursacht hatten. Es kam uns ein wenig unwirklich vor. Im Museum wurde die Geschichte weiter erforscht und auch die Folklore kam nicht zu kurz. Interessanterweise wurde hier der Brautschleier des Hochzeitskleides von Königin Elisabeth hergestellt, aber auch die Witze über Ignaz sind für uns kein Geheimnis mehr. Atemberaubend schön waren die verschiedenen Mineralien, die in zahlreichen Vitrinen ausgestellt waren. Schließlich durften wir selbst auf die Suche nach Gold gehen. Wie geübte Goldgräber versuchten wir, in einer großen Schüssel die Spreu vom Weizen zu trennen, um mit ein paar Goldkörnern nach Hause zu gehen. Doch um an den Weltmeisterschaften teilnehmen zu können, müssen wir noch etwas üben. Am Nachmittag besuchten wir das Freilichtmuseum von Banska Stiavnica. Dort stiegen wir tief in das Bergwerk hinab und bekamen amüsante Anekdoten erzählt, eine ideale Ergänzung zu der Geschichte vom Vormittag. Wir werden in einem späteren Bericht erklären, was „Bergwerksmonde“ sind. Der Tag endete mit einem Spaziergang durch das alte Zentrum von Banska Stiavnica, wo Kaiserin Maria Theresia die erste Bergbauuniversität errichten ließ.

training sessionAm Dienstagmorgen führten uns einige Schüler durch die Schule. Es war ein freudiges Wiedersehen mit zwei von ihnen, die auch in Augsburg waren. Ihre Begeisterung für die Schule war ansteckend. Dann war es Zeit für einen theoretischen und einen eher praktischen Workshop zum Thema „Soziales und emotionales Lernen“. An unserer Schule OLVCplus wird die cura personalis als einer der Schwerpunkte der ignatianischen Pädagogik hochgehalten. Inhaltlich hat der Workshop unsere Erinnerung daran aufgefrischt, worauf wir bei unseren Schülern achten müssen, einschließlich ihres psychischen Wohlbefindens. Auch die dafür verwendeten Tools und Apps waren für uns neu und können unseren Reflexionstagen mehr Farbe verleihen. Am Nachmittag konzentrierten wir uns auf praktische Dinge für die kommenden Mobilitäten. Das Mobilitäts-Tool und die Website unseres Projekts wurden genauer unter die Lupe genommen und verschiedene Aufgaben für die kommenden Monate wurden besprochen und verteilt. Dann fuhren wir nach Spania Dolina. Normalerweise wird zuerst ein guter Wein serviert, aber für uns war die Führung durch das Museum der Höhepunkt. Herrengrund BecherDer Vorsitzende des Bergbaumuseums erzählte uns leidenschaftlich die Geschichte dieser einst so bedeutenden Bergbaustadt, so dass für uns inhaltlich alles stimmig war. Wir verstehen jetzt den Stellenwert von Antwerpen in diesem Projekt. Für uns als Kunstliebhaber rundeten die Informationen über den Herrengrunder Becher und über das spezielle Aquarellpigment, das unter anderem für die Mona Lisa verwendet wurde, die Geschichte auf faszinierende Weise ab. Zum Schluss wanderten wir noch auf eine Abraumhalde. Wir wunderten uns zwar darüber, dass nach 250 Jahren fast nichts mehr auf diesem Steinberg gewachsen war, aber die Aussicht war (im wörtlichen und übertragenen Sinne) atemberaubend schön. Im Restaurant Basta feierten wir den Abschluss dieses zweiten Lehrertreffens mit slowakischen Spezialitäten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Sterzing im September 2022.

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Vielen Dank an Katarina, Lenka und Martina für die hervorragende Arbeit und die fantastische Erfahrung, die wir gemacht haben. Wir haben uns in der Slowakei sehr wohl gefühlt und freuen uns auf weitere faszinierende Entdeckungen während der Mobilität im Mai 2023!