Startseite

Kontext und Hintergrund

In den vergangenen Jahrzehnten ist der weltweite Handel zu einem der wichtigsten Themen in allen europäischen Ländern geworden. Der uneingeschränkte gesamteuropäische Handel ohne Besteuerung und Währungsrisiken ist eines der Erfolgsmodelle der Europäischen Union. Der Grundstein dafür wurde jedoch bereits in den frühen Jahrhunderten mit der ersten europäischen Handelsstraße, der Fuggerstraße, gelegt. Das Projekt Europäische Fuggerstraße, initiiert von den Tourismusorganisationen verschiedener europäischer Städte (z.B. Augsburg, Banská Bistrica und Sterzing), hat die Städte, in denen Jakob Fugger seinen Reichtum anhäufte, kartiert. Ziel ist es, das Bewusstsein für den gesamteuropäischen Handel von 1490 bis heute zu schärfen, insbesondere für seine völkerverbindende Rolle. Wir werden diese Route vertiefen und um zwei bisher nicht erfasste Städte erweitern: Die Rohstoffe aus seinen Minen wurden über den Hafen von Antwerpen in die ganze Welt verschifft und die Quecksilberminen um Almadén kamen in Fuggers Besitz und sorgten für das Wachstum seiner Einkünfte.

Teilnehmer und Ziele

An dem Projekt sind fünf Schulen aus Deutschland (Augsburg), Italien (Sterzing), der Slowakei (Banská Bystrica), Spanien (Almadén) und Belgien (Antwerpen) beteiligt. Die Städte sind alle mit der Person von Jakob Fugger verbunden. Das Hauptziel des Projekts ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erforschen und herauszufinden, welche unterschiedlichen Auswirkungen seine Geschäftspraktiken auf die Städte auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene bis in die Gegenwart hatten. Unser Projekt wird eine wissenschaftliche Herangehensweise an die Themen Handel und Bergbau unter Einbeziehung von 14-16-jährigen Schülern fördern und dabei verschiedene Fächer aus den Lehrplänen der Schulen abdecken. Wir werden unsere Schüler dazu anleiten, sich kritisch-ethisch mit den soziologischen Problemen des Handels und des Bergbaus damals und heute auseinanderzusetzen (Ökonomie), die Folgen des Bergbaus für ihre jeweilige Region zu kartieren (Chemie, Biologie, Geographie), zu versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden, wie Jakob Fugger zum reichsten Mann der Welt wurde und welchen Einfluss seine Geschäftspraktiken auf die lokale Bevölkerung hatten, indem wir einzelne Geschichten, Erfahrungen, Umgebungen, Gebäude und Stiftungen betrachten (Geschichte). Wir werden fragen, welche Lehren und Alternativen sich für die zukünftigen Generationen in Bezug auf das kulturelle Erbe und die nachhaltige Entwicklung der beteiligten Länder anbieten. Die Schüler werden für die Wurzeln der Globalisierung und die Art und Weise, wie Netzwerke entstehen, sensibilisiert. Das Projekt wird aufzeigen, wie Netzwerke Lebenssituationen beeinflussen und was mit Regionen passiert, wenn sich regionale und überregionale Bedingungen ändern (z.B. Niedergang der Bergbauindustrie, wirtschaftlicher Wettbewerb oder Kosten-Nutzen-Prinzip).

Resultate

Die vier Hauptergebnisse des Projekts werden sein:

  1. eine Sammlung von fächerübergreifenden Unterrichtsmaterialien zum Thema Jakob Fugger, Handel und Bergbau für den Einsatz in unseren Schulen und auch für die Weitergabe an andere Schulen
  2. ein Projekt-Blog, in dem alle Projektaktivitäten (Filme, Texte, Fotos) auch nach Abschluss des Projekts zugänglich sein werden
  3. öffentlich zugängliche Ausstellungen in allen teilnehmenden Schulen, in denen die Arbeiten der Schüler aus allen Projekttreffen gezeigt werden
  4. Erhalt des Europasses für alle teilnehmenden Schüler

Auswirkungen und langfristiger Nutzen

Das Projekt fördert die persönliche Entwicklung der SchülerInnen und ihre interkulturellen, kooperativen, wissenschaftlichen, digitalen und unternehmerischen Kompetenzen sowie ihre Englischkenntnisse. Es erweitert ihr Wissen über andere Länder und Städte, über Geschichte, die Bergbauindustrie und den Einsatz von Technologie im Bergbau. Die Schulen tauschen auch neue und innovative Unterrichtspraktiken aus, die die interdisziplinäre und transnationale Zusammenarbeit zwischen den Lehrern verbessern. Die Nutzung von eTwinning und all seiner Ressourcen wird den internationalen Austausch der besten Lehr- und Lernmethoden ermöglichen. Dies wird letztendlich zu einem positiven Einfluss auf unsere Schulen und unsere Bildungssysteme führen. Durch den Austausch all dieser unterschiedlichen Erfahrungen werden die TeilnehmerInnen die Vorteile eines vereinten Europas besser kennen lernen.